Swingerparty mit dem Twitterdate

Swingen…

in meinem Kopf hatte ich irre Vorstellungen darüber, was wohl auf einer Swingerparty passieren würde. Ich war neugierig darauf, wollte nicht zwangsläufig mitmachen, aber mir das ganze doch einmal aus der sicheren Entfernung anschauen. 

Da passte es mir perfekt in den Kram, dass eine sogenannte Swinky Party in meiner Heimatstadt angekündigt war. Swinky stand in diesem Fall für eine Mischung aus Kinky und Swinger. Kinky kannte ich ja schon, also gab es wenigstens eine Komponente, mit der ich mich wohlfühlen würde. 

Das einzige Problem war allerdings die Begleitung. Mein Herr würde an meinem Wohnort bleiben und ich kannte niemanden in meiner Heimatstadt, den ich einfach so hätte fragen können. Doch das Internet macht so einiges möglich und so fragte ich rotzfrech Donnie, ob er mich begleiten würde. Der sagte begeistert zu, weil er auch noch nie auf so einer Party war. 

Um sicher zu gehen, dass wir uns auch riechen konnten, trafen wir uns ein paar Tage vor der Party. Aus einem anfänglichen gemeinsamen Workout wurde ein ganzer Tag voller Spiel, Spaß und Spannung. Wir shoppten in kinky Läden und in meinem Lieblingssseifenladen, waren Mittag essen und teilten uns einen Kuchenteller. 

Am Abend der Party bereitete ich mich bei Donnie zu Hause vor. Er war glücklicherweise kein Axtmörder und ich fühlte mich sehr wohl mit ihm. Vor der eigentlichen Party stand noch ein weiteres Twittertreffen bei einem australischen Restaurant an. Wir hatten Spaß und lernten uns dabei noch besser kennen. Manchmal legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und er griff zart zu und drückte sie. 

Panik erfasste mich, als wir letztendlich vor der Tür des Clubs standen. Ich hatte Angst nicht reingelassen zu werden, aber das war kein Problem. Der Türsteher schaute einmal an uns rauf und runter und fragte, ob wir denn wissen, wie es so auf einer Swingerparty abläuft. Bevor ich wahrheitsgetreu antworten konnte, warf Donnie schon ein überzeugendes “Na Klar” in den Raum und schien den Türsteher damit zu überzeugen. 

Schweigend zogen wir uns in einer beengten Umkleidekabine um. Was für ein surrealer Moment, da dieser Mann mich noch nie nackt gesehen hatte. Beschämt blickte er zur Seite, während ich mich aus meiner warmen Winterkleidung schälte. Nur Minuten später stand ich in einem Spitzenkleid, Halterlosen und Heels vor ihm. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Ich konnte ihn vorher sogar überzeugen, seinen Bart zu stutzen und laut Donnie waren wir das hübscheste Paar dort.

Ich wollte direkt rausgehen, aber er hielt mich sanft am Handgelenk fest und drückte seine Lippen auf meine. Damit wir keine Zuschauer bei unserem ersten Kuss haben, flüsterte er mir ins Ohr, bevor er mich drückte und mich dann aus der Umkleidekabine schob. 

Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging schnurrstracks die Treppe hinunter in den Spielbereich. Eigentlich wollte ich Donnies Hand halten, aber irgendwie trieb mich die Neugier dann doch schneller in die Spielzone. Donnie lief mir hinterher. Ich glaube, er hat meine Hand für etwas mehr Mut gebraucht.

Im Spielbereich tummelte sich das Leben. Frauen und Männer in fast gleicher Anzahl hielten sich hier auf. Einige tranken etwas, andere unterhielten sich auf den schon abgesessenen Couchen. Erst wenn man sich nach rechts wand, sah man den eigentlichen Spielbereich. Schweigend lief ich vorneweg und zog Donnie hinter mir her. Ich wollte genau sehen, was hier los war, wer wo spielte und was auf so einer Swingerpartys gemacht wurde. 

Am meisten Action gab es in dem Bereich mit den Gynstühlen. Hier saßen immer wieder wechselnde Frauen, die sich von verschiedenen Männern verwöhnen ließen. Im Gang, recht lieblos, war ein Andreaskreuz platziert. Hier peitschte ein Dom seine Partnerin. Wenig liebevoll waren seine Bewegungen und ich musste schnell wegschauen, weil diese Art der Spielweise mir so gar nicht gefiel.  

Nach einigem Hin und Her ließen wir uns auf der Couch neben den Gynstühlen nieder. Ich setze mich auf Donnie und begann ihn zu küssen. Wir waren gefangen in unserer Welt, aus der er mich regelmäßig wieder herausholte indem er mir erzählte wer uns grad zuschaute. Immer mehr Männer gesellten sich um uns und hofften wohl zum Zug zu kommen, aber uns war klar, dass das heute nicht passieren würde. Einmal wurde ich berührt, doch Donnie hat den Ungezogenen schnell mit bösen Blicken verscheucht.

Ich spürte, dass sich langsam was in Donnies Hose tat und freute mich, dass ich so eine Wirkung auf ihn hatte. Immer wieder erzählte er von den Männern, die uns beobachteten. Irgendwann tat er mir richtig leid. Ich konnte mich in seinen Bart kuscheln und hatte nur eine weiße Wand vor Augen, während er in direktem Blickkontakt mit vielen Männern, dressed in feinstem Feinripp, stand.

Aus Versehen stieß er dann mit seinem Fuß sein Cola-Glas um. Das brachte uns aus dem Konzept. Wir standen auf und suchten Tücher, um die Sauerei wegzumachen. Unser Publikum war enttäuscht, dass wir uns von so einer Nichtigkeit abhalten ließen und zerstreute sich wieder. Auf den Knien über den dreckigen Boden rutschend waren wir wohl die einzigen, die dort jemals putzen. Die Situation war so lustig, dass wir uns danach auch verabschieden und den Abend als ziemlichen Fail verbuchten. 

Unsere Annahme, dass Swingerpartys nicht für uns sind, hat sich bestätigt. Die Party war vorbei, aber für mich und Donnie war das erst der Anfang unserer Geschichte.

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