Short Story: Kinky Kerker – Kapitel 4

Schweigend laufen wir vom Musterungsraum in den Hauptsaal des Kinky Kerkers. Die zwei sollen spüren, wie unzufrieden ich mit der Entwicklung des Abends bin. Außerdem habe ich das Gefühl, dass der Plug mich nach unten zieht, so schwer ist er. Ich führe sie zur Bar, wo mich die Barkeeperin Michelle begrüßt: „Hi Kim. Du hier, heute?“

„Ja. Lange Geschichte!“, sage ich kurzangebunden. „Kannst du uns drei Caipis machen?“

„Klar“, bestätigt Michelle und reicht mir kurze Zeit später die Drinks über die Theke.

Ich führe Dani und Meike herum und zeige Ihnen die verschiedenen Areale des Kinky Kerkers. Neben dem großen Hauptraum gibt es sowohl eine gemeinsame Spielwiese, welche mit allerlei BDSM Möbeln ausgestattet ist, als auch private Spielräume, die man als Paar oder Gruppe nutzen kann. Für das heutige Event sind einige der Möbelstücke von der Spielwiese, in den Hauptraum gestellt worden. Ich kann Andreaskreuze und Strafböcke erkennen. Außerdem wurde das normale Mobiliar des Hauptraums etwas großflächiger verteilt, so dass es weniger Platz zum Tanzen, dafür aber mehr Raum zwischen den einzelnen Sitzgruppen gibt.

Ich führe die zwei in eine ruhige Ecke des Raums, wo wir Tina wieder finden, die sich mit Fabian unterhält.

„Oh, meine kleine Katze“, begrüßt er mich und zieht mich zu sich. Ich kuschele mich an seine Schulter und werde direkt von seinem Geruch umgeben. Meine Stimmung verbessert sich sofort und die Interaktion entlockt mir ein großes Lächeln.
„Sieben Zentimeter, huh?“, grinst er mich an.

„Woher weißt du das?“, frage ich irritiert.

„Dachtest du, Gregor kann seinen Mund halten? Er hat das heute glaube ich mehr genossen, als er sollte.“

„Oh Mann“, seufze ich.

„Wie hat es sich angefühlt?“

„Als würde es mich zerreißen. Ich habe keine Ahnung, wie wir das Ding jemals wieder aus mir rausbekommen, aber darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist.“

„Gute Einstellung, kleine Katze. Ich freue mich, dass du heute doch noch hier gelandet bist. Dafür muss ich mich wohl bei Brad bedanken.“

„Ich fürchte auch“, antworte ich. „Oh, es geht los“, sage ich, als das Licht ausgeht und Scheinwerfer die Bühne erleuchten. Ich habe gar nicht bemerkt, dass sich der Raum inzwischen gefüllt hatte.

„Ihr solltet jetzt genau hinhören!“, sage ich zu Tina, Dani und Meike und deute zur Bühne.

„Herzlichen Willkommen zu unserem vierteljährlichen Spanking-Event! Ihr gehört zu einer handverlesenen Gruppe von Gästen, die von der Wicked Community ausgewählt wurden, um mit uns einen wundervollen Abend zu verbringen. Einige kennen uns und die Regeln schon, andere noch nicht und deshalb bitten wir euch, in den nächsten Minuten gut aufzupassen.“

Es ist Ole, der dort spricht. Er ist der offizielle Gründer der Wicked Community und der Besitzer des Kinky Kerkers. Er organisiert regelmäßig verschiedene Events und ist bekannt in der lokalen Fetisch-Szene.

„Ich bin Ole und werde mit der wunderbaren Maja die Regeln für den heutigen Abend demonstrieren.“

Seine Freundin Maja betritt die Bühne in eben jenem weißen Kleid, welches circa die Hälfte der Gäste trägt. Wir alle wissen, was sich darunter in ihrem Hintern verbirgt.

„Heute sind alle Subs an ihrem weißen Outfit erkennbar. Darunter tragen sie nichts, bis auf einen Analplug. Dieser Analplug kann von uns gesteuert werden. Wir können ihn in jeder Farbe leuchten lassen und das werden wir im Laufe des Abends immer wieder tun.

Die Farbe des Plugs ist ein Indiz dafür wie lang und hart das Spanking auf der Rückseite des Trägers ausgeführt werden muss. Die Plugs beinhalten Lautstärke- und Vibrationssensoren, die registrieren, wenn ein Schlag auf den Po des jeweiligen Trägers trifft. Was das genau bedeutet, werde ich euch einmal zeigen.“

Ein Raunen geht durch die Gruppe, als es dunkel wird und auf einmal viele bunt leuchtende Punkte auftauchen und ein Surren erklingt.

„Huch. Oh mein Gott, das Ding vibriert ja“, sagt Meike überrascht.

„Oh Meike, du leuchtest rot“, antwortet Tina. „Dani ist gelb und Kim rosa“, bemerkt Fabian.

Die Bühne wird wieder erleuchtet und Ole steht nun neben Maja. Er dreht sie zu uns um, so dass alle das Leuchten auf ihrer Rückseite erkennen können.

„Maja’s Plug leuchtet nun orange. Jedes Mal, wenn der Plug die Farbe ändert, vibriert er auch. Der Träger soll ja merken, dass es nun losgeht. Standardmäßig leuchtet der Plug weiß. Im Allgemeinen gilt, je näher die Farbe an weiß, desto weniger und vor allem leichtere Schläge sind erforderlich. Die Farbe wird während dieses Prozesses immer heller, so dass ihr gut einschätzen könnt, wie viele Schläge noch nötig sind. Der Plug kann weiß, gelb, orange, rosa, rot, grün und blau leuchten. Ich werde euch kurz demonstrieren, welche Belastung es braucht, um das orange Signal bei Maja zu neutralisieren.“
Ole schlägt leicht mit der bloßen Hand auf Majas Po und mit jedem Schlag wird das orange immer heller und schließlich gelb. Ein paar Schläge später strahlt der Plug wieder in unschuldigem Weiß.

„Die meisten Plugs werden heute in den Farben Weiß bis Rot leuchten. Grün und Blau wird es vereinzelt geben. Eine Besonderheit ist das schwarze Signal. Dafür stellen wir den Plug aus und er wird gar nicht mehr leuchten. Schwarz wird nur nach vorheriger Absprache mit dem Dom des betreffenden Subs verwendet. Das schwarze Signal wird unser gemeinsames Spiel unterbrechen und signalisiert ein besonderes Event. Das betreffende Paar wird auf die Bühne gebeten und das Spanking wird hier oben, gut sichtbar für alle stattfinden.
Das schwarze Signal symbolisiert damit eine sehr harte Strafe, die vor unserer Community eingefordert wird oder auch eine einzigartige Herausforderung, vor die ein Sub gestellt wird. Vor einem Jahr durftet ihr das letzte Mal so etwas bezeugen. Damals kam meine liebe Maja in den Genuss. Es dauerte über 45 Minuten, um dem Plug das weiße Leuchten zu entlocken“. Während Ole davon berichtet, steht Maja neben ihm und verdreht die Augen.
Ich kann mich gut an den Abend und vor allem an die folgenden Tage erinnern, von denen Maja mir bildhaft berichtet hat. Normales Sitzen war ihr in dieser Zeit nicht möglich, aber hinterher fühlte sie sich befreit. Ihr Herr hatte sie damit auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und ihr eine Möglichkeit gegeben, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen.

Oles Monolog unterbricht meine Gedanken: „Insgesamt ist die Gesamtbelastung ausschlaggebend für den Farbwechsel. Das heißt, es ist egal, ob ihr den Subs viele Schläge mit wenig Kraft oder wenige Schläge mit viel Kraft zugutekommen lasst.
Die Dominanten haben die freie Instrumentenwahl. Ob Hand, Peitsche, Gerte, Rohrstock, Flogger oder Paddle, verwendet das, womit ihr euch wohl fühlt, wobei das Wohl der Subs immer an erster Stelle steht.

Die Subs dürfen jederzeit safeworden. Das allgemeingültige Safeword ist Mayday. Fällt es, ist jegliche Handlung bei diesem Sub sofort einzustellen. Der beteiligte Dom hat sich daraufhin um den Sub zu kümmern und sich von dessen mentaler und körperlicher Unversehrtheit zu überzeugen.

Die Plugs dürfen nur nach vorheriger Genehmigung entfernt werden. Das wird unsere gute Fee Leonie auf der Toilette überwachen.
Im Allgemeinen gilt, dass jeder Dominante mit jedem Sub spielen darf und kann, wenn beide Parteien zustimmen.

Ein Hinweis noch zu guter Letzt: Das ist ein Spaß- und Communityevent! Es geht nicht darum, wer die Peitsche am besten schwingt oder am meisten Schmerz aushält. Achtet aufeinander und habt eine wunderbare Zeit!“
Nach diesem Satz verlassen Ole und Maja die Bühne und es wird wieder etwas heller im Club.

 

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